Vrakas

Vom Jäger zum gejagten, Vrakas' Geschichte:

>>Hast du etwas entdeckt Baska?<< fragte Vrakas seinen treuen Begleiter, einen Fuchs. Baska sah sich suchend um und schaute dann seinen Herren an. Der buschige Schweif zuckte hin und her, etwas hatte den Fuchs verunsichert. Vrakas nahm seinen Bogen vom Rücken und einen Pfeil aus dem Köcher. Baska bellte leise und knurrte, sprang dann einen Meter nach vorn und sah sich nach Vrakas um. >>In dieser Richtung? Los!<< Baska stürmte los und Vrakas ging mit schnellen, doch leisen, Schritten hinterher. Sie durchstreiften den dunklen Wald in einer kalten Nacht und der Mond schien klar vom Himmel. Das Mondlicht tauchte den Wald in ein gespenstisches Licht, Baska blieb stehen und begann mit seiner Schnauze am Boden zu schnüffeln. Vrakas holte auf und kniete sich neben seinen Fuchs. Tiefe Spuren von schweren Pranken waren zu sehen. Baska knurrte und Vrakas legte seine Hand in den Abdruck im weichen Waldboden. >>Was ist das für ein Tier? Es ist kein Bär und auch kein Wolf...<< er verengte die Augen und fuhr mit der Hand über den Abdruck. Baska begann plötzlich zu bellen und machte einen Satz nach vorn. Vrakas stand auf und konnte eine große schwarze Gestalt mit leuchtenden Augen sehen, sie stand nur ein paar Meter entfernt vor ihm und starrte sie an. >>Was bist du für eine Kreatur??<< sagt Vrakas und stolperte etwas zurück. Baska stürmte los und sprang auf die Kreatur zu, mit einem Seitenschlag wehrte die Kreatur den Fuchs ab. Baska landete in einem Gebüsch und begann zu winzeln. Einen Sekundenbruchteil später schoss ein Pfeil durch die Nacht und traf die Kreatur in der Brust. Das Wesen brüllte auf und stürmte los. Bevor Vrakas einen weiteren Pfeil abfeuern konnte sprang ihn das Wesen an und riss ihn zu Boden. Vrakas griff nach seinem Dolch und schnitt dem Angreifer tief in den Unterarm, sein warmes Blut sickerte aus der Wunde. Die Kreatur war halb Mensch halb Wolf und Vrakas Augen erfüllten sich mit Schrecken. In Todesangst rollte sich Vrakas zur Seite und wollte wegkriechen, doch der Worgen zerriss ihm die Rüsstung. Wie Papier wurde ihm seine Lederrüstung vom Körper gezogen. Als die Krallen sich in Vrakas' Rücken bohrten schrie dieser auf. Baska kam langsam aus dem Gebüsch gekrochen und rannte knurrend auf den Worgen zu. Als der Worgen Vraka's in die Schulter gebissen hatte, ließ er von ihm ab da er spürte wie der Fuchs ihm gegen die Rippen sprang. Baska stellte sich zwischen den Worgen und den blutenden Vrakas. Wild knurrend und bellend versuchte er den Worgen zu vertreiben. In der Ferne heulte ein weiterer Worgen auf und der Angreifer verschwand im Wald. Stundenlang saß Baska neben seinem Herren und legte seinen Kopf auf dessen Nacken. Vrakas rührte sich nicht, erst als irgendwann der Regen einsetzte und die ersten roten Strahlen der Morgensonne den Wald erhellten, kam Vrakas' wieder zu Bewusstsein. Er hatte den Angriff überlebt, dennoch war er nun ein weiteres Opfer des Fluches geworden, denn er wusste von dem Fluch und er spürte wie sich etwas in ihm veränderte...