Hier nochmal der Anfang der Marc-Geschichte aus dem alten Forum.
Wenn ich mal zwischen Meisterschule und Weihnachten/Neujahr Zeit habe kommt vll der Rest.
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Verfluchtes Elfenpack!
Dachtet ihr wirklich ich seie tod!?
Dachtet ihr wir wären nur dumme, gedankenlose Tiere!?
Ihr hättet es besser wissen müssen!
Schließlich habt ihr uns erschaffen!
Es war so leicht euch zu täuschen. Euch vorzugaukeln wir wüssten nicht was ihr vorhabt.
Uns für eure Zwecke missbrauchen...
Uns von Wissen fernhalten, uns Befehle aufdiktieren...
Wie herrlich euer Anblick war als wir uns gegen euch wandten...
Die Jubel- und Siegesschreie verklangen, vom Gebrüll unseres Zorns und eurer Schmerzensschreie ersetzt wurden...
Und nun...
Versucht ihr euren offensichtlichen Fehler wieder gut zu machen...
*Kehliges, hasserfülltes Knurren entkommt dem Worgen welcher schwer verletzt auf einer vom dichten Strauchwerk abgeschirmten Anhöhe am südlichen Rande des Teufelswalds sich niedergelassen hat.
Am Horizont steigen graue bis schwarze Rauschschwaden in den sich blutrot verfärbenden Himmel empor.
Die Nacht wird bald hereinbrechen, das Gebrüll und Geschrei schon bald ersticken welches vom fernen Kampfe her an seine Ohren dringt.
Dunkelheit wird ihn schon beschützen, so sein Sinnen.
Lange Zeit noch betrachtete der Worgen wie der Himmel sich in den verschiedenen Grautönen verfärbte, bishin zu einem alles verschlingenden Schwarz, das sich wie ein Leichentuch über dem Land ausbreitete.
Schwere legte sich auf seine Lider...
Erschöpfung lies seine vor Schmerz und Anstrengung zitternden Muskeln erschlaffen und ihn endlich in einen ruhe- und traumlosen Schlummer dahinschwinden.
Er hatte an diesem Abend wohl lediglich Glück gehabt.
Kein aufmerksamer Blick erfasste ihn, so waren doch die im Teufelswald vertretenen Nachtelfen viel zu sehr damit Beschäftigt die letzten Schritte ihrer "Säuberung" einzuleiten.
Die vom magischen Feuer verkohlten, von scharfen Klingen übel zugerichteten, ja schier verstümmelten Kadaver der beschworenen Worgen zu beseitigen.
Jenen wolfsähnlichen Humanoiden die sich von Velinde Sternensang lossagten nachdem sie ihr halfen Teile der dämonischen Brut zu bekämpfen und zu vernichten.
Vielleicht war es eine Form von verworrener Dankbarkeit das sie aus ihrem friedlichen Schlummer im smaragdgrünen Traum "befreit" wurden?
Oder hatten sie gar Mitleid mit jenem Langohr? Es wird wohl auf ewig ungeklärt bleiben.
Seit jener grauenvollen Nacht war Marconor kein ruhiger Schlaf mehr gegönnt.
Bilder der Vergangenheit schlichen sich als Alp in seinen Geist.
Verschwommen und wie durch dichten Nebel konnte er sich an eine frühe, längst vergangene Existenz erinnern.
Eine in der er womöglich selbst ein Abkömmling der gehassten Elfen gewesen war.
Doch dies lag ettliche Jahrhunderte, Jahrtausende zurück.
Eine Zeitspanne in der er verbannt in urtümlichen Wäldern des smaragdgrünen Traums umherstreifte.
Unberührt von der alles verändernden Zeit war er nicht vom Altern bedroht, wie so jedes Geschöpf das in dieser ursprünglichen Form des Planeten existierte.
Dank Daral'nir, dessen Gegenstück Tal'doren in Gilneas zu finden ist, war selbst ihr Zorn, ihre Wut gelindert worden...Ihre Rachegelüste den Nachtelfen gegenüber gerieten allmählich in Vergessenheit.
Es war eine angenehmes Dasein.
Ein Leben das jeder Worgen genoss, so konnten sie sich doch voll und ganz ihrer animalischen, wilden Seite widmen.
Jedoch bedeutete es nicht das sie gänzlich als stumpfe, gedankenlose und blutrünstige Tiere dahinvegitierten.
So gab es Magier unter ihnen, mächtige, die sich darauf verstanden verderbte Flüche und Schatten zu wirken.
Ebenso die Geschichtenerzähler, solche die ihr Wissen weitergaben und immer wieder an die Herkunft ihrer Rasse erinnerten.
Vielleicht wäre es nach der Meinung so manch Gebildeter eine primitive Kultur die sie entwickelt hatten.
Doch das war ihnen gleich.
Sie waren frei, ungebunden und sogar dankbar das Goldrinn ihnen diesen "Fluch" auferlegte.
Nacht für Nacht wurden Marconor jene Erinnerungen und Träume ein ums andere Mal entrissen, blieben am Tage als schemenhafte Bilder zurück.
Entrissen...
Genauso wie man sie damals aus dem smaragdgrünen Traum heraus beschwor, ihrer neuen Heimat beraubt.
Dankbarkeit? Nein die brachten sie Sternensang letztendlich wahrlich nicht entgegen.
Argwohn und Täuschung waren es!
Vielleicht sogar auch Hoffnung.
Hoffnung diese zerrissene Welt wieder verlassen zu können um in die Abgeschiedenheit des Traum zurück zu kehren.
Erneut schwoll jener unbändige Zorn in ihnen an.
Längst vergessene Rachegefühle erwachten.
Als ihre Hoffnung unverwirklicht blieb zogen sie sich bei der erstbesten Gelegenheit aus dem Einflussbereich der Elfe in die Tiefen des Teufelswaldes zurück.
Ein neues Leben in einer mehr als unwirtlichen, feindseeligen Umgebung sollte beginnen.
Angriffe der verbliebenen dämonischen Brut waren an der Tagesordnung.
Die verderbte Tierwelt lies nur wenig Jagdglück zu.
Und doch genossen sie es erneut ihre freie und unbeschwerte anmutende Art, getrieben von urtümlichen Instinkten, auszuleben.
Bis die Nacht und der Schleier des Vergessens über das Rudel der Beschworenen herreinbrechen sollte.
Jahre nach den Vorfällen im Teufelswald häuften sich im Brachland, sowie nahen Ländereien die Gerüchte und Berichte von einem Wesen, einem Tier, das des Nachts umherstreifte, auf der Suche nach geeigneter Beute.
Zumeist waren Wildtiere seine Opfer.
Eber, Hirsche, Gazellen oder gar Kodos.
Manchmal fanden sich auch grausig zerfetzte und verstümmelte Leiber von Raptoren oder Raubkatzen.
Wobei Letztere dem Wesen weniger als Futter, sondern vielmehr als Herausforderung oder Kraftdemonstration zu dienen schienen, an der es seine bestialische Wut ausleben konnte.
Viele Jäger versuchten jene Bestie zu fangen, doch vergeblich.
Einige waren der Meinung das es sich um eine humanoide Kreatur handele...Andere wiederum waren davon überzeugt ein Raubtier, womöglich einen Wolf, des Nachts gesehen zu haben.
Für Marconor war es nur von Vorteil das man ihn für ein stumpf denkendes, blutgieriges Tier hielt.
Die für ihn aufgestellten Fallen mied er größtenteils oder verspottete die Jäger indem er ihre Köder geschickt entfernte.
Tagsüber suchte er sich zumeist ein gutes Versteck an unbelebten, abgeschiedenen Orten.
Des Nachts streifte er unruhig auf der Suche umher.
Doch auf der Suche wonach?
Nach Beute?
Überlebenden seines Rudels?
Oder gar in der Hoffnung Narra und seinen Welpen Seran wieder zu finden?
Sie mussten entkommen sein.
Durften den alles verschlingenden Flammen von damals nicht zum Opfer gefallen sein.
Die Ungewissheit war wohl der schlimmste Fluch von allen der ihn befallen sollte.
Zwar glaubte er immer wieder ihre Witterung wahrzunehmen, ihren unvergleichlichen Geruch, den er sich in der Zeit als ihr Gefährte eingeprägt und verinnerlicht hatte.
Doch fand er sich stets in einer Sackgasse wieder.
Nicht verwunderlich, da sich Narra schon immer gut darauf verstand ihre Spuren zu verwischen und eine falsche Fährte zu legen.
Vorwürfe plagten ihn, nagten an seinem Gewissen.
Vielleicht war es ein Fehler sie fortzujagen um ihren Welpen in Sicherheit zu bringen?
Hätten sie zusammen bleiben und gemeinsam kämpfen sollen?
Vermutlich wäre alles ganz anderst gekommen?
Bis zum Tod...und darüber hinaus. Dies schworen sie sich einst.
Sie fehlte ihm, ihre gelegentlichen Raufereien und Neckereien.
Sicher sie waren nicht immer einer Meinung und mehr als einmal fügten sie sich gegenseitig Wunden zu.
Doch die entstehenden Narben zeugten von ihrem Zusammenhalt und ihrer Bindung.
So war es auch immer wieder eine Wonne sich nach einem Streit oder einer Auseinandersetzung gegenseitig die Wunden zu lecken.
Doch nun?
Sie und sein Sohn waren fort, nicht an seiner Seite!
Ein Verlust der ihn ein ums andere Mal in wilde Raserei versetzte, ihm den Verstand raubte.
In solchen Momenten wagte er sich sogar tagsüber aus seinem Versteck heraus und stürzte sich auf das erstbeste Opfer das ihm vor die todbringenden Fänge lief.
Selbst wenn er dabei verwundet wurde, so war es ihm nur recht.
Schmerzen schürten nur den Zorn auf seinen Gegner der schon bald in Stücke gerissen werden sollte.
Die Pein die sein Herz und seine Seele befallen hatte geriet für jene Augenblicke in erlösende Vergessenheit.
Der Geruch vom frischen und heißen Blut das seine Klauen, seinen Leib und seine messerscharfen Zähne besudelte, das Rauschen und brodeln seines eigenen Lebenssaftes der belebend durch seine Adern gepumpt wurde half dabei seine Gedanken zu benebeln bis er sich in einer Art triebhaftem und mordlustigen Rausch wiederfand.
Alle Vorsicht war vergessen, seine Gedanken kreisten nur um jenen Kampf.
Letztendlich war es sein eigener Zorn der ihm zum Verhängnis werden sollte.
Neugierige und kalte Augen verfolgten, studierten seine Bewegungen die er in jenen tödlichen Tänzen vollführte.
Der Jäger sollte abermals zum gejagten werden...